So gewinnen Sie hybride Arbeitskräfte für die Zusammenarbeit im Büro

Moderne hybride Arbeitsumgebungen geben den Menschen die Freiheit, von überall aus zu arbeiten. Doch einer Studie der Forschungsabteilung des globalen Architektur- und Designunternehmens Gensler zufolge hat sich eine universelle Wahrheit herauskristallisiert:

Unabhängig von Standort, Branche, Tätigkeit oder Altersgruppe identifizierten alle Befragten die Zusammenarbeit als wichtigste Funktion des Büros.

Diese klar definierte Rolle des Büros bedeutet, dass die Entscheidungsträger in den Unternehmen mit der Planung und Schaffung einladender Räumlichkeiten beginnen müssen, in denen Menschen soziale Kontakte knüpfen, Ideen entwickeln, an Projekten arbeiten und Informationen austauschen können.

Neue Erwartungen und Sichtweisen

Die Menschen genießen die Vorteile des Homeoffice. Sie sparen Zeit, weil sie nicht mehr pendeln müssen, ganz zu schweigen von dem damit verbundenen Stress im Straßenverkehr und der Sorge, es nicht pünktlich zur Arbeit zu schaffen. Ein weiterer Vorzug besteht darin, dass man bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden den ganzen Tag über in bequemer Freizeitkleidung verbringen kann, wenn man das möchte. Durch die Fernarbeit haben wir sogar neue Verhaltensweisen erlernt und neue Wege zur Bewältigung von Aufgaben entwickelt. Allerdings mussten wir auch feststellen, dass zu Hause nicht immer unbedingt der beste Ort für produktives Arbeiten ist.

Moderne Arbeitnehmende haben den Wunsch, von zu Hause aus arbeiten zu können. Gleichzeitig besteht die Erwartung, dass es einen Ort gibt, an dem wir uns mit unseren Teams treffen können, um uns auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Führungskräfte müssen diese geänderte Erwartungshaltung verstehen. Sie dürfen Büroräume nicht länger nur als Kostenfaktor betrachten, sondern müssen sie als Investition in das Unternehmen auffassen.

Als ersten Schritt zur Aktivierung dieses Bewusstseinswandels sollten Führungskräfte festlegen, auf welche Weise sie in den Arbeitsplatz investieren können, damit dieser spezifische Vorteile mit sich bringt. Es ist klug, in Dinge zu investieren, die das Büro zu einem attraktiven Arbeitsort machen, an den die Mitarbeitenden gerne von sich aus kommen und nicht, weil sie eben müssen. Dabei ist es wichtig, dass die Führungskräfte ihren Mitarbeitenden zeigen, dass sie bereit sind, den Arbeitsplatz so umzugestalten, dass er ihren Bedürfnissen entspricht.

Das ist nicht zwangsläufig mit einer kompletten Neugestaltung des Büros gleichbedeutend. Oft reicht schon die Anpassung einiger Kernbereiche. Dabei sollten die Verantwortlichen folgende Fragen berücksichtigen:

• Wo treffen sich die Mitarbeitenden, um zusammenzuarbeiten?
• Welche Bereiche suchen sie auf, wenn sie sich für ihre Aufgabe konzentrieren müssen?
• Und wohin gehen sie, um sich zu entspannen und Stress abzubauen?

Falls im Büro keine für die oben genannten Tätigkeiten geeigneten Räumlichkeiten vorhanden sind, sollte man in Erwägung ziehen, einen Teil der vorhandenen Fläche in speziell diesen Zwecken gewidmete Bereiche umzuwandeln. Vielleicht bietet es sich an, Orte einzurichten, an die sich die Mitarbeitenden von Zeit zu Zeit zurückziehen können, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen.

Zusammenarbeit und Menschlichkeit

Das Advance Research and Insights Team von Haworth befasst sich damit, wie die Büros der Zukunft aussehen werden. Aus dieser Untersuchung haben sich zwei Aspekte herauskristallisiert, die eine wichtige Rolle hinsichtlich der veränderten Vorlieben und Erwartungen von Mitarbeitenden in Bezug auf ihren Arbeitsplatz spielen:

Mehr Zusammenarbeit – Das Büro wird zu einem zentralen Ort, an dem man sich trifft, um in Verbindung zu treten, gemeinsam zu arbeiten und die Unternehmenskultur zu pflegen.

Mehr Menschlichkeit – Die Schaffung einladender, komfortabler und benutzerfreundlicher Räumlichkeiten, an denen sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und die das Büro zu einem Ort der Zusammenarbeit machen, an den sie gerne kommen.

Einer Umfrage von Gensler zufolge sind 83 % der Beschäftigten eher bereit, wieder regelmäßiger im Büro zu arbeiten, wenn diese ihren Idealvorstellungen entsprechen. Zwei dieser Idealvorstellungen sind einladende Räumlichkeiten mit vielen Annehmlichkeiten und Orte, an denen man sich in zwangloser Atmosphäre treffen und austauschen kann. Experten für Arbeitsplatzgestaltung scheinen dem zuzustimmen und bestätigen, dass der Mensch bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen immer mehr in den Mittelpunkt rückt, so wie man es typischerweise im Gastgewerbe und nicht in traditionellen Büroumgebungen erwartet. 

Durch die Einrichtung sogenannter Hospitality Spaces – manchmal auch Social Spaces genannt – können Unternehmen ihre Attraktivität für ihre Beschäftigten und Kundschaft steigern und sich positiv von anderen abheben. Diese können sich drinnen oder im Freien befinden, eine ruhige oder anregende Atmosphäre vermitteln und für so unterschiedliche Zwecke wie konzentriertes Arbeiten oder Feierlichkeiten genutzt werden. Social Spaces verleihen dem Büro mit ihrem wohnlichen und erdenden Charakter eine menschlichere Note.

Die Vorstellungen der Mitarbeitenden vom idealen Büro sind klar: Sie wünschen sich einen Ort, der als Dreh- und Angelpunkt für ihre hybride Arbeitserfahrung dient. Wenn das Büro ein Ort ist, an dem sie Kontakte pflegen und knüpfen und mit ihrem Team zusammenarbeiten können, sind sie begeistert und kommen gerne. Führungskräfte sollten daher folgendes Fazit ziehen: Um diese Bedingungen zu erfüllen, müssen Büroräume einladend und zugänglich sein und sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientieren – oder anders ausgedrückt: Sie müssen die Zusammenarbeit fördern und menschlicher werden. Mit diesen Informationen können Führungsteams eine Neugestaltung der Räumlichkeiten in Angriff nehmen, die das Büro als begehrten Arbeitsort neu definieren, revitalisieren und gleichzeitig das Gesamterlebnis der Mitarbeitenden verbessern.